Naturstein 11/2016 Digital
Schweizer Qualitätszeichen-Wettbewerb +++ Bestattungskultur: individuell versus anonym +++ Natursteinwirtschaft in Zahlen +++ Nachlese: Marmomacc und GaLaBauWandel auf dem Friedhof und viel Neues aus Italien
Themenschwerpunkt der November-Ausgabe von Naturstein ist „Friedhof und Grabmal“. Mit der Gesellschaft verändern sich auch die Friedhöfe. Immer mehr Individualität ist gefragt, haben die Soziologen Dr. Thorsten Benkel und Matthias Meitzler festgestellt. Die am Friedhof tätigen Gewerke spüren die Auswirkungen dieser Individualisierung unmittelbar: Sie müssen immer wieder individuellen Wünschen nachkommen, die gezielt darauf bedacht sind, der verstorbenen Person ein einzigartiges Grabmal zu errichten – ebenso einzigartig, wie das Leben dieser Person gewesen ist. Die Grab(stein)gestaltung muss also zumindest vordergründig etwas betont »Eigenes« zur Sprache bringen, oder sie soll zumindest in Verbindung zu jenem Leben stehen, das dort begraben liegt.
Das Grabmalschaffen in der Schweiz genießt in Deutschland traditionell einen ausgezeichneten Ruf. Der alljährlich ausgeschriebene Qualitätszeichen-Wettbewerb des Verbands Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister VSBS leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Seit einigen Jahren steht der QZ-Wettbewerb des VSBS Grabmalschaffenden aus dem gesamten deutschsprachigen Raum offen. Allerdings wurde dieses Angebot erst von einigen wenigen deutschen Bildhauern angenommen. Von den 2015 eingereichten 45 Arbeiten stammten acht von deutschen Grabmalschaffenden. Im diesem Heft stellen wir ausgesuchte Grabmale mit Qualitätszeichen vor.
Einen zweiten Schwerpunkt bilden Berichte von der Messe Marmomacc in Verona. Wir schildern die Messe in Bildern, informieren über neue Technik und präsentieren die von der Firma Cereser entwickelte Augmented Reality-App für die Optimierung ihrer Kundenberatung. Auf der Marmomacc hat Dr. Carlo Montani auch die aktuelle Fassung seiner Statistik »Marble and Stones in the World« vorgestellt – Zusammenfassung mit Charts in dieser Ausgabe. Hier nur so viel: Die globale Natursteinwirtschaft ist 2015 nicht mehr so stark gewachsen wie in den Vorjahren. Das Handelsvolumen hat sogar abgenommen. Marktführer China hat zuletzt weniger exportiert. In deutschen Steinbrüchen ist die Abbaumenge gestiegen. Montani prognostiziert, dass der Natursteinsektor weiter wachsen wird, schon aus dem banalen Grund, dass die Weltbevölkerung zunimmt und mehr Menschen für mehr Nachfrage sorgen. Er geht davon aus, dass im Jahr 2020 rund 170 Mio. t Rohmaterial gewonnen werden und der Verbrauch bis dahin auf mehr als 1,85 Mrd. m² mit 2 cm Stärke steigt.
Neben Informationen von der Marmomacc sowie von der Messe GaLaBau in Nürnberg, auf der unsere Branche samt den großen Branchenverbänden BIV und DNV gut vertreten war, finden Sie in der aktuellen Ausgabe unter »Fundstücke des Steinmetzhandwerks«, was Lehrlinge vor 134 Jahren für die Gesellenprüfung wissen mussten. Autor Gerrit Arndt, der dieses Jahr seine Meisterprüfung bestanden hat, schildert außerdem, warum es sich ab und zu lohnt, über den eigenen Schatten zu springen und sich z.B. von einem Lehrling etwas erklären zu lassen, was man nicht auf Anhieb hinbekommt.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Ihr Naturstein-Team